Patchworkdecke aus einer Jelly Roll nähen
Wie nähe ich einen Lasagne-Quilt? Erst die Lasagne essen und dann quilten? Nein, ich zeige euch im neuen Nähvideo wie ihr mit Hilfe einer Jelly-Roll eine wunderschöne und einzigartige Quiltdecke nähen könnt.
Endlich ist es wieder soweit - ein neues Dawanda Nähvideo ist da! Diesmal nähe ich mit euch ein feines, einfaches Projekt für Quiltanfänger: eine Patchworkdecke im Kleinformat. Ideal für alle, die schon immer mal patchworken und quilten wollten, sich aber noch nicht getraut haben. Hierbei kann (fast) nichts schiefgehen! Wenn ihr diesen kleinen Quilt einmal geschafft habt, könnt ihr euch Schritt-für-Schritt weiter vorwagen und irgendwann sogar eine tolle Tagesdecke nähen, wie man sie oft in amerikanischen Filmen sieht... Mein Quilt im Video ist ein sogenannter Lasagne-Quilt und wird aus einer Jelly Roll genäht.
Was ist eine Jelly Roll?
Bis vor kurzen dachte ich auch, das wäre was leckeres zum Naschen :) Aber nein, eine Jelly Roll ist ein sogenannter "Precut": das sind fertig geschnittene, lange Stoffstreifen. Die amerikanischen Stoffe sind 110 cm breit, so lang sind die Streifen. Die Breite beträgt etwa 6,4 cm. Das Tolle an einer Jelly Roll - weswegen sich auch die kleine Investition lohnt - ist, dass alle Stoffe aus einer Designerkollektion stammen. Somit harmonieren sie perfekt miteinander und ihr müsst nicht alle Stoffe einzeln kaufen.
Unterschied zwischen Patchworken und Quilten
Beim Patchworken werden verschiedene Stoffe zu einer Fläche zusammengenäht. Dafür gibt es unzählige Varianten und geometrische Formen. Dagegen werden beim Quilten drei Lagen per Hand oder mit der Nähmaschine einfach bis kunstvoll miteinander verbunden: die Oberseite (engl. top), die Füllung bzw. Wattierung (engl. batting) und die Rückseite (engl. backing). Bei einem Quilt können eine oder beide Seiten gepatcht, also in Patchworktechnik genäht sein.
Die spezielle "Jelly Roll Race" Technik, mit der ich die Streifen im Video zusammennähe, habe ich mir von Jenny Doan hier in diesem Video abgeschaut. Sie näht aus 40 Streifen ein großes Top. Natürlich könnt ihr die Stoffstreifen auch einfach gerade an ihren langen Kanten aneinander nähen, aber das wäre ja eintönig und hinterher ohne Überraschungseffekt!
Videoanleitung: Quiltdecke nähen
Bevor ich euch weitere Hinweise gebe, nun erstmal Vorhang auf für die Dawanda Nähschule.
Jelly Roll im Video: Moda "Hello Petal"*
Stoffe und Zutaten
Für den kleinen Quilt (etwa 95 x 80 cm), den ihr als Babydecke oder auch wunderbar als Wanddekoration verwenden könnt, benötigt ihr folgende Zutaten:
- Patchwork-Top: eine kleine Jelly Roll bzw. 15 Stoffstreifen 110 cm lang und ca. 6,4 cm breit
- Füllung: Vlies aus Baumwolle (etwas teurer, dafür natürlich und atmungsaktiv, der Schrumpfeffekt nach dem Waschen ist erwünscht) oder Polyester (günstig, z.B. IKEA-Decke, läuft nicht ein)
- Rückseite und Einfassung: Baumwollstoff, ca. 110 x 100 cm
- Nähgarn aus Baumwolle (wenn es mercerisiert ist, ist es noch haltbarer)
- farbiges Garn zum Quilten, z.B. spezielles Quiltgarn
Achtung: Wenn ihr mehr Streifen verwendet, wird die Fläche bei dieser speziellen Nähtechnik nicht breiter, sondern nur länger. Die Breite ist mit 16 Streifen (ca. 80 cm) festgelegt. Bei einem großen Top aus 40 Streifen wird die Fläche am Ende noch ein weiteres Mal halbiert, so dass es am Ende doppelt so breit ist: 32 Streifen (ca. 160 cm).
Werkzeuge und Hilfsmittel
Praktische Werkzeuge und Hilfsmittel zum Patchworken und Quilten sind diese:
- Rollschneider, Lineal und Schneidematte (als Set z.B. hier bei Snaply)
- Stepp- bzw. Quiltnähmaschinennadeln*
- speziell gebogene Quilt-Sicherheitsnadeln*
Für das Video habe ich gemeinsam mit meiner Quilt-Freundin Katrin zwei Decken probegenäht und getestet, wie viele Streifen man für eine kleine Variante benötigt. Katrin hat ihre Einfassung klassisch mit der Hand angenäht und z.T. mit Handstichen gequiltet.
Im Bild: Free Spirit True Colours by Heather Bailey | Katrins Quilt: Free Spirit True Colours by Joel Dewberry
Kleine Details machen den Quilt aus
Diese kleinen Details machen einen "richtigen" Quilt aus - er ist immer einzigartig und trägt die Handschrift seiner Erschafferin. Er braucht Zeit, Muße und eine ruhige Hand! Aber mit tollen Stoffen, einem schönen Zierstich und hochwertigem Nähgarn kann auch ein Rucki-Zucki-Nähmaschinenquilt ein schönes Babygeschenk sein!
Und die Einfassung mit dem Rückseitenstoff geht so herrlich einfach.
Vielen Dank an Linda von Volksfaden und Steffi von Coats, die mir freundlicherweise die Jelly Rolls zur Verfügung gestellt haben!
Na habt ihr Lust bekommen und traut euch jetzt an dieses Einsteiger Quiltprojekt? Wenn ihr noch Fragen habt, immer her damit!
Happy Sewing,
Eure Ina
*Affiliate-Link: Wenn ihr diesen Link klickt und anschließend etwas kauft, erhalte ich eine geringe prozentuale Vergütung. Der Preis des Produktes verändert sich für euch nicht. Weitere Informationen findet ihr hier.
Kommentare
Antwort zum Kommentar