Tüll

Was ist Tüll?

Der Ursprung von Tüll liegt in handgeklöppelter Spitze. Aufgrund der aufwendigen Herstellung waren die Produkte meist nur dem Adel zugänglich. Mit der Erfindung der Bobinet-Maschine konnten große Mengen Tüll hergestellt werden. Der englische Name „Bobinet“ für den Stoff stammt von den Maschinen. Der deutsche Name „Tüll“ lehnt sich an die französische Stadt Tulle an. Diese war im 19. Jahrhundert für ihre hochwertigen Tüllstoffe berühmt. Für die Herstellung werden nach jedem Schussfaden zwei nebeneinander liegende Kettfäden verdreht. Die Schussfäden stabilisieren die gekreuzten Kettfäden, wodurch die Netzstruktur entsteht. Die verschiedenen Arten von Tüll werden nach Struktur und Feinheit unterschieden. Neben dem bekannten steifen Tüll für Dekoration ist vor allem Softtüll besonders beliebt. Dieser Stoff ist weich, anschmiegsam und kratzt nicht auf der Haut. Dank der feinen Struktur fällt Softtüll fließend und ist leicht elastisch. 

Was kann man aus Tüll nähen?

Softtüll Meterware eignet sich zum Nähen ebenso wie zum Basteln. Das weiche Netzgewebe ist ein klassisches Material für Tutus. Ob für Ballettaufführungen, Kostümpartys oder Fotoshootings, mit Softtüll nähst du zauberhafte Röcke für kleine und große Prinzessinnen. Aufgrund der häufigen Verwendung für Brautbekleidung wird das Material auch als Brauttüll bezeichnet. Der romantische Charme von Softtüll passt zu zarten Schleiern ebenso wie wird zu malerischen Brautkleidern. Doch Tüll ist nicht nur der Braut vorbehalten. In dezenten wie kräftigen Farben kannst du dir aus Tüll elegante Kleider, Röcke und Oberteile für festliche Anlässe nähen. Aus unseren Schnittmustern Damenshirt "Audrey" und A-Linienkleid "Colette" zauberst du mit Einsätzen oder Ärmeln aus Tüll elegante Kleidungsstücke. 

Softtüll eignet sich ebenfalls für Dekoration und Haushalt. Zarte Schleifen für den festlichen Tisch, Hutbänder, Moskitonetze oder nachhaltige Obstbeutel für den Einkauf lassen sich schnell und einfach herstellen. Mit Softtüll verleihst du unserem gratis Schnittmuster "Schultüte" für dein Kind einen schicken Abschluss. 

Tüll richtig verarbeiten

Softtüll lässt sich auch für Anfänger leicht nähen. Damit dein Nähprojekt gelingt, solltest du beim Verarbeiten einige Punkte beachten. Für den Zuschnitt fixierst du deine Meterware Tüll am besten mit Gewichten auf dem Tisch. Das Schnittmuster lässt sich auf Tüll häufig nicht mit Schneiderkreide übertragen. Verwende hierzu am besten einen Heftfaden. Geübte Näherinnen können auch direkt am Schnittmuster entlang schneiden. Weil Stecknadeln nicht halten, haben sich Wonderclips zum Stecken der Einzelteile bewährt. Verwende zum Nähen von Softtüll eine feine Nadel der Stärke 60 bis 70. Den Stoff vernähst du mit Gradstichen einer Länge von ungefähr 3 mm. Du willst Tüll mit anderen Stoffen vernähen? Richte dich bei den Einstellungen deiner Nähmaschine nach dem zweiten Material. Tüll Gewebe franst nicht aus. Deshalb brauchst du deine genähten Kleidungsstücke nicht umsäumen. Für Faschingskostüme und Dekorationen kannst du den Stoff auch kleben. 

Tüll richtig pflegen

Tüll kann sich in der Waschmaschine verziehen. Reinige deinen Stoff deshalb durch Handwäsche mit handwarmem Wasser und Feinwaschmittel. Tüll besteht aus temperaturempfindlichen Fasern. Deshalb meide sowohl den Wäschetrockner als auch das Bügeleisen. Nach der Wäsche hängst du das Gewebe zum Trocknen faltenfrei über eine Wäscheleine.