Samt
Einst war es der Stoff für die Adligen dieser Welt – sie kleideten sich in den Stoff, der in Persien und China seinen Ursprung hat. In den 1970er Jahren wurde er zum Modestoff der Hippiebewegung und heute verleihen Kleidung und Accessoires aus Samt einen Hauch von Glamour und Luxus. So herrlich wandelbar ist Samt.
Was ist Samt?
Samt besteht aus einem gewirkten Grundgewebe, in das zusätzliche Kett- oder Schussfäden in Schlaufen eingearbeitet wird. Durch das Aufschneiden dieser Schlaufen entsteht die samtige Oberfläche. Der kurze Flor misst meist zwei bis drei Millimeter und weist eine Strichrichtung auf, die beim Nähen unbedingt beachtet werden muss, da der Stoff je nach Strichrichtung heller oder dunkler erscheint. Bereits ab 1587 stellten nutzten die Perser Samt als Bekleidungs- und Dekorationsstoff. Das Osmaische Reich (1413-1566) exportierte Samt massenhaft nach Europa. Wurde Samt zunächst aus Seide hergestellt, entwickelte sich schnell eine Industrie zur Herstellung von Samt aus Baumwolle, was den Stoff erschwinglicher machte.
Was kann man aus Samt nähen?
Samtstoffe gibt es in verschiedenen Qualitäten. Bei uns findest du Pannesamt, eine etwas leichtere und dehnbare, weich fließende Samt-Art, die sich hervorragend für Bekleidung und weiche Kissen eignet, wie wäre es denn mit einem festlichen Abendkleid mit unserem Schnittmuster „Aurora“? Möbelsamt hingegen ist robuster, abriebfester und eignet sich bestens für Vorhänge oder Bodenkissen. Im Handumdrehen zauberst du dir mit unserem Schnittmuster ein gemütliches Yogakissen. Samt eignet sich aber auch für glamouröse Accessoires, wie Taschen. Eine Clutch aus Samt verleiht jedem Outfit das gewisse Etwas. In unserem Schnittmuster „Bowie“ findest du fünf Größen, von der Handy- bis zur Handtasche.
Samt richtig verarbeiten
Samt ist ein kleines Sensibelchen, deswegen ist es wichtig, dass du dich gut um ihn kümmerst. Vor dem Vorwaschen solltest du Samtstoffe unbedingt versäubern, denn sonst franst er aus. Bei 30 bis 40° C in der Maschine wäschst du den Stoff vor und lässt ihn danach flach liegend trocknen, damit sich keine Falten bilden, die sich im Flor abzeichnen würden.
Wenn du nicht direkt zum Nähen kommst, bewahre seinen Samt hängend oder auf eine Rolle gewickelt auf, damit keine Lagefalten entstehen.
Um deine Schnittteile zuzuschneiden fixierst du das Schnittmuster am besten auf dem Samt und zwar mit feinen Stecknadeln ohne großen Kopf. Achte unbedingt auf die Strichrichtung – nach oben oder nach unten ist egal – Hauptsache alle Teile haben die gleiche Ausrichtung. Nach dem Zuschnitt, für den du eine wirklich scharfe Schere verwenden solltest, ist es hilfreich, die Kanten zu versäubern, damit der Samt nicht zu stark fusselt. Mit Schrägband oder einer Overlock stoppst du das Ausfransen und glättest gleichzeitig die Nahtzugabe, was die weiteren Arbeiten erleichtert. Beim Nähen kann es sein, dass die beiden Lagen sich verschieben, da hilft nur sorgfältiges Heften und ganz langsam nähen.
Samt pflegen
So pompös wie Samt wirkt, bei seiner Pflege ist weniger mehr. Wenn er nicht unbedingt gewaschen werden muss, lass es lieber sein. Zum Auffrischen kannst du Kleidung aus Samt einfach nach draußen hängen. Kleine Flecken lassen sich meist mit einer Kleiderbürste oder einem Mikrofasertuch entfernen. Wenn dein Samt-Teil trotzdem in die Maschine muss, nutze einen Schonwaschgang und Feinwaschmittel. Kleidung aus Samt solltest du liegend trocknen, zur Lagerung sind Samtkleider auf einem Bügel hängend gut aufgehoben, wenn du Kleidung aus Samt transportieren musst, kannst du sie auf links wenden, locker zusammenrollen und in einer Stofftasche mitnehmen. Bügeln solltest du samt nicht, da das den Flor beeinträchtigt und zu Veränderungen führen kann.
Samt auf einen Blick
- luxuriöser Stoff, früher dem Adel vorbehalten
- original aus Seide gefertigt
- in verschiedenen Qualitäten erhältlich
- als Bekleidungs- und Dekorationsstoff
- Meterware auf Rollen oder hängend lagern
- versäubern und vorwaschen
- Schonwaschgang und Feinwaschmittel
- liegend trocknen
- nicht bügeln
- Kleidung nicht zusammenfalten.