Frottee
Frottee ist aufgrund seiner hohen Saugkraft für Badtextilien wie Bademäntel oder ähnlichen Accessoires beliebt. Die Gewebestruktur mit Schlingen auf beiden Seiten macht den Stoff zu einem sehr weichen, wärmenden Material. Kuschelige Frotteebademäntel, aber auch Haushaltstextilien aus Frotteestoff sind pflegeleicht und robust. Doch mit Frottee als Meterware kannst Du noch viel mehr für Dich und Deine Familien nähen.
Was ist Frotteestoff?
Die Herkunft von Frotteestoffen liegt im Vorderen Orient. Das Material wurde von dem Engländer Cristie von einer Türkeireise nach England mitgebracht. Im Jahr 1852 meldete dessen Bruder das erste maschinelle Verfahren zur Herstellung von Frottee an. Der Name stammt allerdings vom französischen „frotter“ ab, das übersetzt „(ab)reiben“ bedeutet. Bei Frottee handelt es sich um ein sogenanntes Zweikettengewebe. Hierzu wird eine Florkette vor dem Weben für die Bildung der Schlingen einzeln vorbereitet. Zusammen mit einem eng eingespannten Kettfaden ergeben Florkette und Schuss beim Weben die gewünschte Struktur. Dank der Fertigungstechnik weist der Stoff auf beiden Seiten die gleiche Struktur auf. Für die Herstellung von Frottee werden meist Baumwolle oder Baumwollmischungen hergestellt. Die Schlingen des Frottees bilden eine große Oberfläche, die sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Gleichzeitig sorgt das Volumen des Stoffes, dass Du schön warm bleibst. Durch einen Polyesteranteil bleibt Frottee in Form und trocknet schneller. Dank des hohen Anteils an Baumwolle ist Frottee atmungsaktiv sowie pflegeleicht und widerstandsfähig.
Was kann man aus Frottee nähen?
Aus Frottee als Meterware kannst du viele Sachen nähen, besonders für das Bad. Die Klassiker sind Frottee Bademäntel für Damen und Herren wie unsere Schnittmuster "Gina" und "Jeff". Kuschelig weich wärmen sie dich nach dem Duschen oder Baden. Passend dazu bietet sich ein Handtuch-Turban zum Abdecken der nassen Haare an. Aus Frotteestoff in verschiedenen Farben kannst du auch Handtücher mit interessanten Designs wie Briefecken nähen. Die positiven Eigenschaften der Stoffe sind ideal für Babyzubehör und Kinderkleidung. Ein Schlafsack aus Frottee wärmt und ist bequem ebenso wie eine Frottee-Decke für Kinder. Im Winter erfreust du dich an der Teddy Wärmflaschenhülle. Willst du Kuscheltiere für kleine Kinder nähen, ist Frottee oft die bessere Wahl gegenüber Teddyfell, weil du es gut waschen kannst. Für den Winter lieben wir Bettwäsche aus Frottee, weil sie schön kuschelig und wärmend ist. Deine Reste aus Frottee kannst du für kleine Gästehandtücher, Waschlappen oder Abschminkpads verwenden.
Frottee richtig verarbeiten
Beim Waschen kann Frotteestoff deutlich schrumpfen. Deshalb ist es sinnvoll, den Stoff als Erstes zu waschen. Vor dem Zuschnitt von Frottee Meterware musst Du den Fadenlauf bestimmen. Aufgrund der Schlingenstruktur orientierst du dich hierfür am besten an den Webkanten. Durch die Schlingen ist es kaum möglich, einen Schnitt sauber auf Frottee zu übertragen. Am besten gelingt dies noch mit Blockkreide. Gerade für ungeübte Näherinnen ist es bei diesem Material empfehlenswert, den Zuschnitt direkt mit Nahtzugabe auf Papier zu übertragen. Anschließend steckst du den fertigen Schnitt auf den Stoff und schneidest direkt an der Nahtzugabe entlang. Damit die Schlingen möglichst wenig ausfransen, solltest du eine scharfe Stoffschere oder einen Rollschneider benutzen. Verwende für Frottee Stecknadeln mit großen Köpfen. Durch die Schlingenstruktur können kleine Stecknadeln übersehen werden und zum Bruch deiner Nähmaschinennadel führen.
Frottee kann mit einer normalen Nähmaschine und einer Universalnadel genäht werden. Je nach Dicke des Materials wählst du eine Nadelgröße der Stärke 80 -90. Bei Frottee kann es passieren, dass sich die Schlingen des Stoffes im Transporter deiner Nähmaschine verfangen. Mit einem Stickvlies oder Backpapier zwischen Transporter und Stoff kannst du leicht Abhilfe schaffen.
Frotteestoffe pflegen
Frottee aus Baumwoll-Mischgewebe kannst du bei 30 °C in der Waschmaschine waschen. Wichtig ist die richtige Dosierung des Waschmittels, da Frotteestoffe sonst steif werden. Auf Weichspüler solltest du bei Frottee verzichten. Dieser legt sich um die Fasern und nimmt ihnen die Saugkraft. Stattdessen trocknest du deine Handtücher, Bademäntel und andere Frotteewaren schonend bei niedriger Temperatur im Wäschetrockner trocknen. Bei Wind können sie auch draußen getrocknet werden. Bügeln hingegen lässt die Schlingen abflachen und wirkt den guten Eigenschaften des Stoffes entgegen. Deshalb solltest du ein Bügeleisen maximal bei kleinster Stufe und ohne Druck nutzen.
Frottee auf einen Blick:
Die Vorteile von Frotteestoff sind:
- superweich und hautfreundlich
- wärmend
- hohe Saugkraft
- atmungsaktiv
- pflegeleicht und robust