Softshelljacke "Susan" - Hinweise zum Schnitt anpassen & Stoff sparen
Unsere Softshelljacke "Susan" hat sich schnell zu einem absoluten Liebling gemausert. Deswegen gibt es heute ein paar Hinweise zur Jacke für große Größen sowie noch ein paar Tipps zur Größenauswahl allgemein, zum Stoffverbrauch und zur Stoffwahl.

Vielen lieben Dank für euer großartiges Feedback zu unserer Softshelljacke „Susan“! Wir haben viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt und freuen uns deshalb riesig, dass unser neues Schnittmuster so gut bei euch ankommt. Ich habe das Gefühl, dass viele von euch mit unseren Anleitungen mitwachsen und sich so Schritt für Schritt auch an aufwändigere Nähprojekte rantrauen. Das ist toll! Eine wesentliche Rolle spielen dabei sicher unsere Nähvideos, in denen sich manches anschaulicher erklären lässt, als mit Fotos oder Zeichnungen.
Damen Softshelljacke in großen Größen
Heute möchte ich euch Christinas Softshelljacke zeigen sowie noch ein paar Hinweise zur Größenauswahl, zum Stoffverbrauch und zur Stoffwahl geben. Vielen lieben Dank an Christina, dass sie wieder bei unserer Fotoaktion mitgemacht hat! Ich finde der beerenfarbene Softshell passt wunderbar zu ihren schwarzen Haaren.
Anhand der ermittelten Körpermaße haben wir Größe K (entspricht ca. Konfektionsgröße 52) ohne weitere Änderungen für sie genäht.
im Bild: Softshell beere-schwarz meliert*

Größenauswahl
Bevor ihr euch für eine Größe entscheidet, messt bitte ebenso eure Körpermaße aus und ignoriert die "Kaufgröße". Wählt die passende Größe anhand eures Brustumfangs und schaut euch die restlichen Maße, vor allem die Körperlänge, den Taillen- sowie den Hüftumfang an, und führt ggf. Anpassungen am Schnitt durch. Im Schnittmuster-PDF findet ihr Anleitungen zum Anpassen der Jackenlänge sowie der Weite im Taillen- und Hüftbereich wie bspw. hier gezeigt.

Weitere Möglichkeiten der Schnittanpassung
Wenn eure weiteren Körpermaße nur wenig von denen in der Maßtabelle abweichen, könnt ihr auf diese Weise die Schnittteile recht einfach ändern. Wenn die Differenzen jedoch sehr viel größer sind, sind evtl. aufwändigere Anpassungen nötig. Zum Beispiel eine sogenannte FBA (Full Bust Adjustment) bzw. Schnittanpassung für großen Busen. Bisher habe ich noch keinen Beitrag dazu, daher verweise ich euch hierzu gerne auf Annes Blog "Beswingtes Allerlei", in dem sie dieses neben anderen Themen zur Schnittanpassung sehr gut erklärt. Wenn ihr noch tiefer in die Materie eindringen wollt, gibt es hierfür auch tolle Literatur, bspw. den Fotoguide für die perfekte Passform*.
Probeteil nähen

Und wie bei jedem Schnittmuster könnt ihr die Passform am besten einschätzen, indem ihr zuvor ein Probeteil aus ähnlichem Stoff näht. Bei der Jacke würde es reichen, die Vorder- und Rückenteile sowie die Ärmel zusammenzunähen und anzuprobieren.

Eine weitere Hilfe ist zudem die Fertigmaßtabelle im Schnittmuster-PDF. Messt einfach eine vorhandene (Softshell-) Jacke, die euch gut passt, aus und wählt die passende Größe anhand der Tabellenwerte aus.

Hier seht ihr nochmal den Stehkragen mit der angeknöpften Kapuze ganz nah. Zunächst hatte ich Bedenken, ob euch das Nähen dieser Option zu aufwändig ist, daher bin ich jetzt sehr glücklich, dass sie euch ebenso gut gefällt, wie uns!
Stoff sparen
Durch die separate Kapuze sowie die mehrteiligen Vorder-, Rücken- und Ärmelteile, kommt ein entsprechender Stoffverbrauch bei diesem Schnitt zustande. Wie bei all unseren Schnittmustern lassen wir den Verbrauch von unserem CAD-Programm berechnen, wobei für jede Größe alle Schnittteile auslegt werden. Da viele Schnittteile als Paar (d.h. ein rechtes und ein linkes Teil) benötigt werden, gehen wir von der gefalteten Stofflage aus, damit der Zuschnitt möglichst einfach, platzsparend und fehlerfrei funktioniert. Die restlichen Kleinteile, wie Kragen und Belege, werden auf bei offener, d.h. ungefalteter Stofflage zugeschnitten. Je nach Zuschneidetechnik, Stoffbreite und -musterung lässt sich evtl. Stoff einsparen. Bspw. könnt ihr den Stoff offen legen und alle Teile einzeln zuschneiden. Hierbei müssen Schnittteile, die als Paar oder im Stoffbruch benötigt werden, gespiegelt werden. Um den Stoffverbrauch für diese Technik zu ermitteln, solltet ihr die Papier-Schnittteile vor dem Stoffkauf vorbereiten (evtl. auch die gespiegelten Teile) und sie auf einer Fläche mit der entsprechenden Stoffbreite (z.B. 140 cm) auslegen. Hierfür könnt ihr z.B. auf dem Fußboden einen Bereich abmessen und mit Klebeband markieren.

Je nach Größe sieht die Anordnung der Schnittteile etwas anders aus - der Zuschnittplan auf der Skizze ist bspw. für Größe D (entspricht ca. 38). Im Vergleich zum Zuschnitt bei gefalteter Stofflage können so etwa 60 bis 80 cm Stoff eingespart werden. Bedenkt, dass der Zuschnitt bei offener Stofflage mehr Platz und Zeit benötigt und zudem fehleranfälliger ist (z.B. zwei rechte Ärmel). Manchmal geht auch beim Nähen etwas schief, wobei ein wenig Ersatzstoff dann die Rettung ist. Bei den Zuschnittplänen für unsere nähanfängerfreundlichen Schnittmuster haben wir uns daher für die "sichere" Zuschnittvariante entschieden.
Stoffauswahl
Unseren Jackenschnitt haben wir für Softshell-Stoff konzipiert, d.h. die Zugaben für die Bequemlichkeit sind an dessen Eigenschaften wie Dicke, Steifheit und Dehnbarkeit angepasst. Natürlich könnt ihr auch mit anderen Stoffen experimentieren. Es gibt sicher Jacken-Outdoorstoffe, die sich ebenfalls gut dafür eignen. Eine Gelinggarantie kann hier die Näherfahrung oder ein Probeteil geben, anhand dessen sich die Passform aus dem alternativen Stoff einschätzen lässt. Bei Gelegenheit werde ich einen anderen Stoff ausprobieren und euch das Ergebnis hier präsentieren.


Falls mir die Mädels im pattydoo Nähforum nicht zuvor kommen... Ich bin beeindruckt, wie viele selbst genähte, schicke "Susan"-Jacken dort schon gezeigt wurden. Das ist der beste Ansporn für die nächsten Projekte! Als Nächstes wartet da z.B. ein kleines Halloween-Freebie auf euch :)
Happy Sewing,
Eure Ina
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