T-Shirt mit Knopfleiste nähen
Eine Knopfleiste könnt ihr einfach in ein fertiges Shirt einnähen, es macht keinen Unterschied, ob das Shirt selbst genäht ist oder nicht, die Knopfleiste wird einfach eingesetzt. Mit ruhiger Hand und ein paar schönen Jerseydruckknöpfen könnt ihr somit die Garderobe zu lässigen Oberteile aufpeppen.
Habt ihr schon etwas Erfahrungen gesammelt und unsere beliebten Schnittmuster für Männer-Shirts "Max" oder "Tom" bereits genäht? Habt ihr Lust, dem fertigen Shirt noch das Gewisse etwas zu verleihen und eine schicke Knopfleiste einzunähen? Genau das zeige ich euch nämlich hier in meiner Nähanleitung. Schaut euch das Nähvideo dazu an oder noch einmal zusammengefasst die Schritt-für-Schritt Bilder-Anleitung.
Nähvideo Knopfleiste
Wenn ihr zuvor noch nie eine Knopfleiste genäht habt, empfehle ich euch unbedingt, die Arbeitsschritte an einem Probestück aus Stoffresten auszuprobieren. Dann „flutscht“ es beim richtigen Shirt noch besser und ihr habt ein Anschauungsstück zur Erinnerung, wenn ihr wiedermal eine Leiste nähen wollt! Genau so habe ich es als Schneider-Azubi auch gemacht ;)
Step 1: Rechtecke ausschneiden & umbügeln
Schneidet zwei Rechtecke aus dem gleichen Stoff wie das Shirt oder aus einem gewebtem Baumwollstoff zu.
Die Maße der Rechtecke berechnet ihr wie folgt:
Breite: 2x fertige Breite + 2x Nahtzugabe – z.B. 2 x 3 + 2 x 1 = 8 cm
Länge: fertige Länge + 3 cm Zugabe – z.B. 12 + 3 = 15 cm
Schneidet die Teile so zu, dass der Fadenlauf in Längsrichtung verläuft und stabilisiert sie mit einer leichten Bügeleinlage (z.B. Vlieseline H180).
Faltet die Leistenteile mittig links-auf-links und bügelt sie. Bügelt an einer Längskante auch die Nahtzugabe (1,0 cm) nach innen um.
Faltet ein Leistenteil rechts-auf-rechts und näht es an einer kurzen Kante mit einem normalen Geradstich und 1 cm Nahtzugabe zusammen. Die zuvor gebügelte Nahtzugabe bleibt dabei nach außen gefaltet (1). Wiederholt den Arbeitsschritt spiegelverkehrt beim anderen Leistenteil. Schneidet die Nahtzugabe an der Ecke schräg, bis kurz vor die Naht ab. Wendet beide Leistenteile (2).
Step 2: Leiste einzeichnen
Beim Shirt sind Vorder- und Rückenteil an den Schultern zusammengenäht und das Halsbündchen ist bereits angenäht!
Zeichnet mit einem Stoffmarkier- oder Kreidestift auf der LINKEN STOFFSEITE des Vorderteils mittig am Halsausschnitt eine senkrechte, etwa 15 cm lange Linie sowie rechts und links parallel zwei Linien im Abstand von 0,5 cm. Der Abstand zwischen den äußeren Linien beträgt genau 1,0 cm (bei einer Leiste mit 3 cm fertige Breite)*. Zeichnet am unteren Ende quer eine Linie für das Leistenende, im Abstand von 12 cm zur oberen Ausschnittkante.
* Bei einer 2,5 cm breiten Leiste muss der Abstand zwischen den beiden Linien 0,5 cm sein. Bei einer 2 cm breiten Leiste brauchst du keine weiteren Linien zu zeichnen, die Leistenteile werden direkt an die Mittellinie angelegt.
Step 3: erstes Leistenteil annähen
Legt ein vorbereitetes Leistenteil mit seiner Längskante an einer der beiden äußeren aufgezeichneten Linien an. Die Leistenhälfte mit der umgeklappten, festgenähten Nahtzugabe liegt oben. Das zusammengenähte Leistenende liegt bündig an der oberen Ausschnittkante. Steckt die Leiste mit Nadeln fest.
Näht nun die Leiste von unten nach oben an. Beginnt genau an der Querlinie und verriegelt den Nahtanfang mit ein paar Stichen vor und zurück. Die Nahtzugabe beträgt 1,0 cm, evtl. könnt ihr die Nahtlinie zuvor aufzeichnen. Die Naht endet am oberen Leistenende bzw. an der Ausschnittkante. Verriegelt auch dort das Nahtende gut!
Step 4: zweites Leistenteil annähen
Wiederholt Arbeitsschritt 6 spiegelverkehrt beim zweiten Leistenteil. Legt es mit seiner Längskante an der anderen, äußeren Linie an u.s.w.
Wenn ihr beide Teile aufgenäht habt, kontrolliert auf der Rückseite (rechte Shirt-Stoffseite), ob beide Nähte parallel im gleichen Abstand verlaufen (je nach Leistenbreite, hier 3 cm) und ob sie unten exakt auf gleicher Höhe enden. Korrigiert die Nähte, wenn nötig.
Step 5: Einschneiden und absteppen
Schneidet nun das Shirt entlang der aufgezeichneten vorderen Mitte ein. Schneidet bis etwa 1,5 cm vor den Nahtenden, dann rechts und links schräg bis 2 mm vor die Nahtenden ein kleines Dreieck ein. Dieses sollte nicht zu spitz und nicht zu flach sein.
Wendet nun ein Leistenteil und klappt es auf die Außenseite um. Legt es oben schön sauber um die Ausschnittkante herum. Positioniert die umgebügelte Kante genau auf der ersten Naht und steckt sie fest. Steppt die Leiste knappkantig (2 – 3 mm neben der Kante) bis zum Nahtende fest. Etwa 1,5 bis 2 cm vom Leistenende bleiben offen.
Step 6: weitere Leistenteile annähen
Wiederholt den Arbeitsschritt beim zweiten Leistenteil.
Legt die unteren Leistenenden in das Shirt. Beim Männershirt liegt die rechte Leiste oben (der sogenannte Übertritt), die linke Leiste liegt unten (der sogenannte Untertritt). Achtet darauf, dass Übertritt und Untertritt schön bündig liegen. Das kleine Dreieck am unteren Ende ist nach innen gefaltet. Steckt beide Leisten evtl. mit ein paar Nadeln zusammen.
Step 7: Leiste umklappen & festnähen
Klappt den unteren Teil vom Shirt-Vorderteil nach oben, so dass ihr das kleine Dreieck und die Leistenenden zusammenstecken könnt. Näht das Dreieck und die Leisten mit Fingerspitzengefühl zusammen. Die Naht muss genau quer von einer Ecke des Dreiecks zur anderen verlaufen.
Wenn ihr zu wenig vom Dreieck abnäht, entstehen kleine Löcher, wenn ihr zu viel abnäht, entstehen kleine Beulen am Leistenende. Korrigiert die Naht, wenn nötig und verriegelt sie gut.
Nun könnt ihr auf der rechten Seite beide Leisten noch mit einem dekorativen Kreuz (Höhe etwa 2 cm) am unteren Ende zusammennähen.
Step 8: Absteppen & Druckknöpe anbringen
Außerdem könnt ihr die linke Kante vom Übertritt knapp absteppen. Klappt den Untertritt dabei weg, damit ihr ihn nicht versehentlich mitnäht.
Zum Schluss werden je nach Größe 2 bis 3 Knöpfe befestigt. Ganz einfach: Jerseydruckknöpfe aus Metall (z.B. von Snaply hier) oder für Fortgeschrittene: normale Knöpfe und Knopflöcher. Im Snaply Mag findet ihr Julias Anleitung zum Befestigen und Entfernen von Jerseydruckknöpfen.
Hoffentlich konnte ich euch Mut machen, es einfach mal auszuprobieren! Mit ein bisschen Geduld und Spucke ist es wirklich gar nicht so schwer!
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