Was ist Oilskin?
Oilskin ist ein Material, dass sich bereits bestens bewährt hat. Im 18. Jahrhundert wussten sich britische Seefahrer zu helfen. Sie tauchten Segeltuch in Proviantöl, um sich vor Wind und Wetter zu schützen. Der Plan ging auf und mit Waxed Cotton war ein neuer Stoff geboren. An der Herstellung von Oilskin hat sich bis heute nicht viel geändert. Der Baumwollstoff nimmt vor der Produktion ein Tauchbad in Öl oder Wachs. Starke Walzen pressen die überschüssige Flüssigkeit anschließend aus dem Gewebe. Es entsteht ein atmungsaktives Material mit besten wind- und wasserabweisenden Eigenschaften. Die Beschichtung hält über Jahre, wenn du Oilskin richtig pflegst. Abhängig von der Auswahl des Stoffes und der Optik der Beschichtung können verschiedene Arten Oilskin unterschieden werden. Wird leichte Baumwolle mit Antikwachs behandelt, entsteht mit antikem Oilskin ein leichteres, glänzendes Gewebe, an dem das Wasser in Tropfenform abperlt. Dry Oilskin ist dagegen ein schwerer Stoff. Die Beschichtung ist kaum zu erkennen.
Was kann man aus Oilskin nähen?
Bevor du mit einem Schnittmuster beginnst, ein Hinweis: Oilskin ist ein Gewebe, welches sich nicht dehnen lässt. Verwendet wird Oilskin für Kleidung, die einiges aushalten soll. Ein Klassiker ist die robuste Wachsjacke. Ein Parka für Regentage könnte Dein nächstes Projekt mit Oilskin werden. Probiere es mit dem Schnittmuster Parka & Regenmantel „Lola“. Du erhältst ein winddichtes und wasserabweisendes Kleidungsstück, das du, mit kuschligem Teddyfutter versehen, sogar als Wintermantel tragen kannst. Nicht nur Bekleidung lässt sich aus Oilskin nähen. Auch Rucksäcke, Taschen oder stylische Accessoires aus dem Trendmaterial Oilskin begeistern die DIY-Fangemeinde. Und das alles in kunterbunten oder gedeckten Farben wie „Oilskin Twill Lola Grün“, „Oilskin Twill Lola Navy“, Oilskin Twill Lola Curry oder Oilskin Twill Lola Schwarz.
Oilskin richtig verarbeiten
Du hast noch nie mit Oilskin gearbeitet? Dann ist es spätestens jetzt an der Zeit, denn der gewachste Stoff entpuppt sich als ideales Material für Näh-Anfänger. Dafür gibt es einige gute Gründe. Oilskin franst nicht aus und auch die Ränder rollen sich nicht auf. Die Schnittmuster verrutschen nicht und auch eine einfache Verarbeitung mit Rollschneider oder Schere spricht für Oilskin. Dazu kommen saubere Schnittkanten und die Tatsache, dass auch eine Verarbeitung mit einer einfachen Nähmaschine oder Overlock möglich ist. Eine Besonderheit des Materials kommt dir bei der Verarbeitung zugute. Wo du den Stoff knickst oder schneidest, zeigen sich helle Linien an der Oberfläche. Diese Falten und Knicke erhält Oilskin auch während des anschließenden Nähens und später beim Tragen deines fertigen Lieblingsstückes. Oilskin zaubert einen trendigen Used-Look, ganz ohne fremdes Zutun. Das Säumen des Stoffes ist ein Kinderspiel. Der Schnittverlauf kann anhand der Knicke und Falten gut nachvollzogen werden. Säume können durch Falten mit einem Saumlineal einfach vorbereitet werden.
Die Nadel ist abhängig von der Stärke des Materials. Verwendest du die leichte Version, kommst du mit einer 80er Universalnadel gut zurecht. Für den schweren, gewachsten Stoff solltest du zu einer 90er oder 100er Universalnadel greifen. Eine starke Nadel benötigst du in jedem Fall, wenn mehrere Stofflagen miteinander vernäht werden sollen, beispielsweise beim Nähen von Taschen oder Rucksäcken aus Dry Oilskin.
Die Verarbeitung mit der Nähmaschine funktioniert ohne Probleme. Das Material lässt sich gut führen und haftet nicht am Nähfuß. Arbeitest du mit Stecknadeln, platziere diese bevorzugt innerhalb der Nähzugabe, da man ansonsten die Einstiche im Stoff erkennen kann. Spuren im Stoff werden auch Stoffclips hinterlassen. Letztlich kommen beim Nähen und späteren Tragen zahlreiche weitere Knicke hinzu. Du musst also bei der Verarbeitung nicht allzu kleinlich vorgehen.
Oilskin pflegen
Leichter Oilskin verträgt den Schonwaschgang bei 30 Grad. Wähle vorzugsweise den niedrigsten Schleudergang, damit das Material nicht zu stark strapaziert wird. Noch besser: Gib Oilskin in die Handwäsche. Schwerer Oilskin sollte besser nicht in die Waschmaschine. Der Waschvorgang würde zahlreiche tiefe Knitter und Knicke im Material hinterlassen, die du anschließend kaum wieder entfernen kannst. Die Reinigung deiner Nähprojekte aus Oilskin kannst du auch mit einem feuchten Tuch durchführen. Für die Auffrischung des Wachsfilms eignen sich Sprays oder Wachse. Oilskin sollte möglichst nicht gebügelt werden. Durch die Hitze des Bügeleisens werden die Wachsanteile des Stoffes flüssig. Lässt es sich einmal nicht vermeiden, lege das Kleidungsstück zwischen zwei Lagen Backpapier und bügle mit der niedrigsten Temperatureinstellung und nur für kurze Zeit.