Tipps zum Annähen von Fertigbündchen
Mit hübschen Fertigbündchen werden selbstgenähte Shirts und Pullover zu schicken Hinguckern. In dieser Anleitung seht ihr verschiedene Varianten zum Annähen der sogenannten "Cuffs" mit der Overlockmaschine sowie praktische Hilfsmittel, mit denen sich die Fadenraupen verstecken lassen.
Fertigbündchen sind mittlerweile in zahlreichen Designs erhältlich und aus der Nähszene wohl nicht mehr wegzudenken. Ob mit Retrostreifen, Glitzer oder Rüschen - sie bieten vielfältige Möglichkeiten, einen simplen Schnitt oder unifarbene Stoffe aufzupeppen. Im Gegensatz zu klassischen Bündchenabschlüssen an Ärmeln und Säumen, bei denen die Nahtzugaben im Inneren verschwinden, bleiben die Overlock-Nahtzugaben bei Fertigbündchen innen sichtbar. Damit dies trotzdem möglichst sauber aussieht, zeige ich euch hier verschiedene Varianten zur Vorbereitung der Bündchenringe und stelle euch ein paar hilfreiche Tools zum Einziehen der Overlock-Fadenraupen vor.
Shirts und Jacken mit Fertigbündchen
Für den Fertigbündchen-Trend haben wir ein jede Menge Schnittmuster, bei denen sich die Cuffs schön in Szene setzen lassen, zum Beispiel unseren Damenblouson "Brooklyn" oder das Fledermausshirt "Josie".
Nähideen mit Fertigbündchen:
Bündchen zusammennähen - Varianten
Je nachdem, ob ihr die flache oder die schnelle Variante bevorzugt, könnt ihr die Bündchenkanten einzeln versäubern oder direkt mit der Overlock zusammennähen.
Bei der ersten, etwas zeitaufwändigeren Variante werden die Bündchenkanten zunächst einzeln mit Overlocknähten versäubert.
Anschließend wird das Bündchen mit einem Geradstich an der Nähmaschine rechts auf rechts zu einem Ring geschlossen. Somit lassen sich die Nahtzugaben auseinander legen und die Naht wird schön flach.
Bei der zweiten Variante werden die Bündchenkanten direkt zusammengenäht - Vorteil: es geht ruck-zuck, dafür ist die Naht jedoch dicker.
Overlock-Fadenraupen einziehen
Die überstehenden Overlockfäden solltet ihr nicht direkt an der Kante abschneiden, da sich die Naht sonst wieder löst. Um zu verhindern, dass die Fadenraupen aus dem Kleidungsstück heraushängen, gibt es Hilfsmittel, mit denen sie sich sauber in die Nahtzugaben einziehen lassen.
Das erste ist die Fangnadel von Prym (auch unter dem Begriff "Repassiernadel" zu finden). Diese hat einen kleinen, verschließbaren Haken und lässt sich neben dem Reparieren von Maschen in Wirkwaren (z. B. Strumpfhosen) auch zum Einziehen der Overlock-Fadenraupen verwenden.
Führt die Fangnadel mit geschlossenem Haken durch die Verschlingungen, ...
... legt die Fäden in die Fangnadel ein und schließt die Klappe des Hakens.
Zieht die Fangnadel vorsichtig zurück, öffnet den Verschluss wieder und zieht die Fäden ganz durch.
Fäden mit Sticknadel versäubern
Eine weitere Möglichkeit ist eine stumpfe Sticknadel* mit einem großem Nadelöhr. Es gibt auch spezielle Durchziehnadeln*, die noch gröber sind und sich auch zum Einziehen von Gummiband verwenden lassen.
Durch das große Öhr der Sticknadel könnt ihr ganz einfach die Overlockfäden einfädeln.
Die Nadel müsst ihr nun vorsichtig durch die Overlock-Verschlingungen fädeln.
Nun zieht ihr die Nadel durch und die Fadenraupe liegt sicher in den Verschlingungen.
Metallhaken "Hookey"
Bei meiner Recherche nach verschiedenen Möglichkeiten bin ich auch auf den sogenannten Hookey* gestoßen und musste ihn als Nähnerd natürlich auch gleich ausprobieren.
Er hat einen flachen Griff sowie einen Haken, sodass man ihn ebenfalls problemlos durch die Overlockverschlingungen führen kann.
Mein Fazit: kann man haben, muss man aber nicht. Denn im Gegensatz zur Stick- und Fangnadel lässt sich dieses Gerät nur für diesen einen Zweck verwenden.
Nahtzugaben flach nähen
Wenn die Fadenraupen sauber eingezogen sind, empfiehlt es sich, die Nahtzugaben festzusteppen.
Fixiert die Nahtzugabe bspw. an der oberen Kante mit einer kurzen Naht, sodass sie flach liegen bleibt.
Als schnelle Möglichkeit könnt ihr auch auf das Einziehen der Fadenraupen verzichten und sie einfach nur um die Nahtzugaben herumlegen und mit feststeppen.
Gummibündchen an Sportkleidung und Unterwäsche
Die Tipps und Hilfsmittel könnt ihr übrigens auch bei breiten Gummibändern anwenden, wie sie bspw. bei unserem Boxershorts-Schnittmuster "John" oder demnächst bei unserem Sport-Bustier zum Einsatz kommen.
Um zu vermeiden, dass die Verbindungsstelle unangenehm am Körper drückt, solltet ihr hier die Enden immer einzeln versäubern und die Nahtzugaben auseinanderlegen.
Zieht die Fadenraupen ein oder - wenn es schneller gehen soll - legt sie um die Nahtzugaben herum.
Steppt die Nahtzugaben beim zusammengenähten Gummibandring der Länge nach fest, dann wird die Stelle schön flach.
Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Nähen mit Fertigbündchen und hoffe, dass die Tipps zu tollen Nähergebnissen beitragen!
Happy Sewing,
Eure Ina
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