Meine ersten Nähversuche & kleine Nähfußkunde
Neulich gab es eine tolle Überraschung: ich habe die alte Nähmaschine wiederbekommen, auf der ich meine allerersten Nähversuche gestartet habe. Eine kleine Zeitreise...

Als mich neulich meine Großeltern besucht haben, hatten sie ein tolles Geschenk für mich im Gepäck: Omas ausrangierte "Veritas"-Nähmaschine! Ein Prachtexemplar aus meinem Geburtsjahrgang - sogar in meiner Lieblingsfarbe Rot! Das ist tatsächlich der Nähmaschinentyp, auf dem ich meine ersten Nähversuche gewagt habe. Mit Mutters Nähmaschine habe ich als junge Göre von 12 Jahren angefangen, meine ersten Kuscheltiere und Taschen zu nähen. Meine Mutter hat sich dann immer sehr "gefreut", wenn sie nach meinen Nähexperimenten alles wieder richtig einstellen mußte.
Eine Nähmaschine aus einer anderen Zeit...
Damals hatte ich ja noch keine Ahnung von Fadenspannung etc. und habe wie wild an allen Rädchen herum gedreht. In meiner Ausbildung zur Modeschneiderin in einem Berliner Konfektionsbetrieb hat sich das dann allerdings geändert.
Mit der Nähmaschine von Mutter, Oma oder Freundin das Nähen entdecken zu können, ist eine schöne Sache - erst recht, wenn die Besitzerin sich die Zeit nimmt und eine Einweisung dazu gibt. Wenn man vielleicht sogar das Glück hat, so eine Maschine älterer Bauart zu erben oder geschenkt zu bekommen, ist das meiner Meinung nach der Idealfall für jede/n Nähinteressierte/n bzw. -anfänger/in.


Robuster Klassiker
Mit diesen robusten Geräten ohne viel Firlefanz kann man wunderbar nähen lernen. Im Gegensatz zu manchen Billig-Discounter-Geräten sind diese weniger anfällig und überleben auch mal Experimente mit dicken Stofflagen oder ähnlichem.
Auch wenn ich mittlerweile maschinentechnisch ganz gut ausgestattet bin, freue ich mich sehr über dieses Gerät, welches trotz Alter super näht und mich an meine ähm... Jugend erinnert. Glücklicherweise ist sogar noch einiges Originalzubehör dabei, darunter auch eine schöne Auswahl an Nähfüssen.


Kleine Nähfußkunde
Solche bzw. so ähnliche Füsschen habt ihr sicher auch in eurem Nähkästchen.
Und weil ich hin und wieder von euch danach gefragt werde, nutze ich meine Anschauungsobjekte heute gleich für eine kurze Aufklärung über deren Verwendungszwecke.
- Geradstich-Nähfuß, mit einem kleinen Loch für einen sauberen Geradstich bzw. geraden Steppstich
- Kantenfuß, z.B. zum Absteppen von Kanten oder Annähen von Reißverschlüssen (wie bei meiner Susie)
- Säum-Nähfuß, mit diesem kann eine Stoffkante schmal eingeschlagen und abgesteppt werden
- Knopfannähfuß, dieser wird direkt auf den Knopf abgesenkt, welcher mit einem Zick-Zack-Stich, ohne Transport angenäht wird
- Zick-Zack-Nähfuß, mit einer breiten Aussparung für den Zick-Zack-Einstich der Nadel
- Knopflochfuß, durch die Einwölbung wird das Knopfloch nicht flachgedrückt und der Transport bleibt gleichmäßig
- Ziernahtfuß, z.B. für Bogennähte


Damit habt ihr meinen neuesten Liebling mal näher kennen gelernt - die anderen werde ich euch auch noch vorstellen. Dazu gehört u. a. eine Pfaff-Nähmaschine, die ihr aus meinen pattydoo-Tutorials kennt und nun auch eine Bernina mit Stickfunktion, welche ihr vielleicht im neuen DaWanda-Nähschulvideo zum Stiftemäppchen bemerkt habt. Mich würde ja sehr interessieren, mit welchen Maschinen ihr so näht und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt. Vielleicht habt ihr Lust, einen kurzen Kommentar zu hinterlassen? Ich würde mich freuen und bestimmt interessiert das auch sehr die Nähanfängerinnen, die noch am Überlegen sind. Vielleicht näht sogar jemand von euch mit einer "Veritas"? Vielen Dank!
Happy Sewing,
Eure Ina
So sieht die alte aus:
http://judysdiesunddas.blogspot.de/2013/04/es-geschehen-noch-zeichen-un…
Da hatte ich sie nochmal weggebracht, weil die Stichplatte gewechselt werden musste.
Bitte, bitte nicht über Stecknadeln nähen, das mag 99mal gutgehen und beim hundertsten Mal triffst Du die Stecknadel, die Nähmaschinennadel bricht ab und Dir fliegen die Teile ins Auge! Dass m Frau das kann ist bestimmt kein Qualitätsmerkmal für Nähmaschinen! LG Uelli
Ich nähe auf einer gut 30 Jahre alten Pfaff 1027 meiner Mutter nachdem ich letztes Jahr das Nähen für mich entdeckt habe. =)
ich antworte mal alternativ. Ja, die W6 sind Janomes, also im Grund auch Privileg-Maschinen.
Schwer finde ich zu bestimmen, ob sie angenehm leise ist, weil ich wenig Vergleichsmöglichkeiten habe. Vielleicht so formuliert: ich traue mich mit ihr auch nachts zu nähen, obwohl ich in einem vergleichsweise hellhörigen Haus lebe. Sicherlich habe ich auch schon leisere Maschinen nähen hören.
Genäht habe ich mit Jeans-Stoffen selber noch nicht. Es gab aber bei Amazon ausreichend viele Stimmen, die die „Jeans-Inhalte” in den dortigen Videos als richtig und völlig unkompliziert möglich beschreiben. Ich vertraue zumindest, dass sie das können wird. Sie ist vielleicht nicht die eleganteste Nähmaschine aber sicherlich die unkomplizierte und arbeitswütige. ,-) Was für sie spricht: Du bekommst sie kaum gebraucht gekauft.
Naja, und zehn Jahre Garantie. Außerdem kann man über A. bestellt, sie ja testen.
Hallo Ines,
die W6 Maschinen sollen ja aus der Janome-Schmiede kommen, wie mir hier in einem Nähmaschinengeschäft gesagt wurde. Bist Du mit Deiner W 6 zufrieden? Näht sie auch über dicke Jeansstoffe und bricht die Nadel dabei nicht? Ist sie angenehm leise? Es würde mich sehr interessieren, wie Deine Erfahrungen sind. Danke im Voraus! Ich wünsche Dir viel Freude mit Deiner neuen Maschine und allzeit "gute Naht"!
Liebe Grüße
Ingrid
Hallo Heidi,
habe eine alte Singer Capri geerbt und finde einfach nicht den Rückwärtsschalter. Vielleicht sehe ich vor lauter Wald die bäume nicht... Kannst du mir helfen?
Habe dieses Modell:
http://www.ebay.de/itm/Profi-Singer-Capri-Zickzack-Naehmaschine-/160657…
Oh ja eine Veritas, Ostkind halt, ne :-)
Die kenn ich nur zu gut. Habe die von meiner Mom damals auch "miss"braucht für die ersten Nähversuche und auch jetzt nutze ich Sie häufiger wenn ich dort zu Besuch bin. War halt das beste, was es zu DDR Zeiten gab... Nachdem ich wieder angefangen hatte zu nähen und an einer billigen AEG Maschine fast verzweifelt bin, nähe ich seit Anfang das Jahres auf einer BErnina. Was für ein Unterschied....
Ich habe die jugoslawische Variante der Veritas: Vesna Bagat. Scheint aber dasselbe zu sei, denn das Zubehör ist gleich.
Mit der habe ich schon in meiner Jugend viele Klamotten genäht, also vor ca. 30 Jahren. Ziemlich leienhaft natürlich, autodidaktisch halt. Eigentlich hatte sich die damals meine Mutter gekauft, kam aber nicht klar damit.
Vor ca. zwei Jahren wollte ich unbedingt wieder nähen und hab ich sie vom Fachmann aufmöbeln lassen, hat über 130€ gekostet. Hat sich aber gelohnt.
Ansonsten hab ich mir vor einem Jahr eine Singer Curvy gekauft, wegen der Stretch-, aber auch Zierstiche. Mit der bin ich aber gar nicht zufrieden und hab sie jetzt zur Reparatur gebracht.
Hallo Ina,
ich habe letztens einen Nähkurs gemacht. Dort haben wir mit einer Brother Nähmaschine genäht. Ich habe mir für den Anfang erst einmal eine von W6 gekauft. Was ich allerdings an der Brother gut fand war, dass man über die Stecknadeln nähen konnte. Woher weiß ich, ob das auch bei meiner W6 funktioniert. Trau mich nicht, es einfach auszuprobieren. :-) In der Anleitung hab ich diesbzgl. nichts gefunden. Danke für Deine Hilfe.
Grüße
Constanze