Ecken & Rundungen nähen
Schöne Ecken und Rundungen zu nähen, kann eine kleine Herausforderung sein, hier zeige ich euch ein paar Tipps und Tricks, damit sie gut gelingen!
Egal ob Taschen oder Accessoires, Kuscheltiere oder Verzierungen: auf Ecken und Rundungen stößt das tapfere Schneiderlein allzu oft und wirft manchmal vorschnell die Flinte ins Korn. Übung macht den Meister! Oft hilft es schon, die Nahtlinie einzuzeichnen und dann ein paar Formen auf einem Stück Probestoff zu nähen. Weitere Tipps, wie das Nähen solcher geometrischen Herausforderungen gelingt, zeige ich im Folgenden.
Ecken nähen
Manche Nähmaschinen haben auf ihrer Stichplatte praktische Querlinien – falls nicht, könnt ihr z.B. Klebeband im entsprechenden Abstand zur Nadel (z.B. 1 cm) als Markierung aufkleben. So habt ihr die genaue Stelle, zu der ihr nähen müsst.
Um den Eckpunkt genau zu treffen, könnt ihr beim letzten Stich evtl. die Stichlänge verringern. Diesen Stich ganz langsam nähen und anhalten, wenn die Nadel im Stoff versenkt ist.
Dann wird der Nähfuß angehoben, der Stoff um 90° gedreht, der Nähfuß wieder gesenkt und die Naht weiter genäht.
Nachdem die Ecknaht genäht wurde, solltet ihr sie mit einer zusätzlichen kurzen Naht mit kleinen Stichen (2mm) verstärken.
Die Nahtzugabe wird, wie auf dem Bild gezeigt, abgeschnitten bzw. bei einer Ecke nach innen eingeschnitten. Passt dabei schön auf, dass ihr nicht in die Naht schneidet.
Um die Ecke sauber heraus zu drücken, könnt ihr z.B. eine kleine Schere, ein Holzstäbchen oder eine kleine Stricknadel verwenden.
Spitze Ecken nähen
Damit spitze Ecken, mit einem Winkel kleiner als 90°, z.B. an einem Kragen, schön sauber werden und nicht beulen, empfiehlt es sich, ein bis zwei kleine Stiche quer zur Ecke zu nähen.
Bzw. einen Stich bei leichten Stoffen, zwei Stiche bei mittelfesten und drei Stiche bei schweren, sperrigen Stoffen, z.B dicken Mantelstoffen. Die Nahtzugaben werden etwas mehr verschnitten.
Und ebenso mit einem stumpfen Gegenstand gewendet.
Rundungen nähen
Gleichmäßige Nähte und Nahtzugaben an Rundungen hinzubekommen, ist eine Frage der Übung. Versucht am besten, das ganze Stoffteil mit beiden Händen harmonisch mit dem Rundungsverlauf zu drehen. Ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan! Hierbei macht sich eine Nähmaschine bezahlt, mit der man schön langsam nähen kann.
Bei Rundungen, die gewendet nach außen gehen, werden im gleichmäßigen Abstand kleine Dreiecke ausgeschnitten. Bei Rundungen nach innen wird die Nahtzugabe nur eingeschnitten. Je kleiner die Rundungen, desto kleiner sollte der Abstand zwischen den Einschnitten sein.
Anschließend schön bügeln.
Ein wunderbares kleines Ding zum Üben von Ecken und Kurven ist unser süßes Filzmonster.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Tipps ein wenig weiterhelfen und wünsche euch viel Erfolg bei den nächsten Ecken!
Happy Ecky Sewing,
Eure Ina