Praktische Nähutensilien

In dieser Übersicht zeige ich dir die wichtigsten Nähutensilien und -zubehörteile, welche bei klassischen Nähprojekten zum Einsatz kommen.

Nähutensilien Nähzubehör nützliche Werkzeuge zum Nähen

Schneiden, Kleben, Abpausen. Mit dem Schnittmuster ist es ja noch nicht getan, die Vorbereitung zu einem Nähprojekt kann sich manchmal gefühlt ewig hinziehen. Mit ein paar Tipps & Tricks und dem richtigen Zubehör geht dies aber gut von der Hand. Die wichtigsten Schneiderwerkzeuge habe ich euch mal zusammengefasst. Wenn ihr diese Nähutensilien euer Eigen nennen könnt, dann seid ihr schon sehr gut dabei.

Schnitt abpausen & Nahtzugaben

In meinem Tutorial #2 hatte ich euch ja schon gezeigt, dass ich gerne Seidenpapier* und einen Bleistift zum Schnitt abpausen verwende. Einige benutzen stattdessen lieber Malerfolie* und Filzstifte.

Die Nahtzugaben zeichne ich gerne direkt an den Schnitt, nicht auf den Stoff. Für gleichmäßige Breiten ist dabei ein Geo-Dreieck* nützlich.

Oder auch ein Handmaß, bei dem die Bemaßung direkt an der Kante beginnt. Lange Lineale und Kurvenlineale sind ebenfalls praktisch. Ein Maßband, um die Körpermaße zu messen, sowieso.

pattydoo Handmaß

Ein besonderes Schmankerl für eingefleischte Fans ist das pattydoo Handmaß.


Schnitt übertragen

Dafür gibt es eine breite Auswahl an Hilfsmitteln. Um die Außenkonturen eines Schnittteils auf den Stoff zu zeichnen, verwende ich bei hellen Stoffen einen weichen Bleistift, bei dunklen einen weißen Buntstift.

Nähen lernen – Markierwerkzeuge - Schneiderkreide

Innenmarkierungen wie Abnäher oder Nahtlinien übertrage ich z.B. mit Sublimierkreide*, die nach einer Weile von selbst bzw. durch Bügeln wieder verschwindet.

Vergleich von Markierhilfsmitteln

Hier habe ich mal diverse Markierhilfsmittel, deren Anwendungen sowie Vor- und Nachteile aufgelistet. Wenn ihr Anmerkungen und Ergänzungen dazu habt, schreibt mir gerne, dann würde ich die Tabelle korrigieren bzw. erweitern.

  Anwendung Vorteil Nachteil
Schneiderkreide
(Tonkreide)
für Außen- und Innenkonturen kann durch Ausbürsten oder Abklopfen entfernt werden hält nicht so gut und ist nicht so genau, muss geschliffen werden, ungünstig bei weichen, flauschigen Stoffen
Kreiderroller
oder -rad
für Außen- und Innenkonturen entfernbar wie Kreidestück, genauer als Kreidestück hält nicht so gut
Sublimierkreide für Außen- und Innenkonturen verschwindet selbst nach 2-3 Tagen oder sofort durch Bügeln enthält Benzoesäure, kann bei empfindlichen Stoffen Spuren hinterlassen (vorher eine Probe machen)
Bleistift, weich nur für Außenkonturen (!), helle, glatte Stoffe genau kaum entfernbar, ungünstig bei weichen, flauschigen Stoffen
Trickmarker feine Markierungen, z.B. für Sticken, Patchwork, Nähen, Quilten, etc. sehr genau, wasserlöslich, kann mir klarem Wasser oder feuchtem Tuch entfernt werden alle Markierungen müssen vor dem Reinigen und Bügeln entfernt sein
Minenstift sehr feine Markierungen, wie Trickmarker sehr fein, mit Radiergummi teilweise, durch Waschen vollständig entfernbar  
Kugelschreiber Leder   nicht entfernbar

 

Stoff zuschneiden

Die Investition in eine gute Stoffschere wirkt sich enorm auf den Zuschneidespaß aus. Es gibt gute und günstige Modelle ab 12 Euro. Oder man investiert etwas mehr in eine Schere aus Edelstahl. Diese liegt angenehm stabil in der Hand, ist wunderbar für schwere Stoffe und hat den Vorteil, dass sie geschliffen werden kann und dadurch sehr langlebig ist. Mit der Schraube kann zudem die Schneidkraft der zwei Scherenblätter eingestellt werden.

Allerdings kann das Gewicht bei großen Zuschnittmengen die Hände ermüden und man muss höllisch aufpassen, dass die Schere nicht runterfällt. So ist es mit meinem guten Stück aus meiner Ausbildung geschehen. Seitdem treffen die Scherenblätter nicht mehr exakt aufeinander…hmpf..

In einigen Beiträgen hatte ich ja schon den Rollschneider erwähnt – seitdem ich ihn habe, kann ich nicht mehr ohne. Es macht echt Spaß mit diesem Ding zu arbeiten! Eine Schneidematte und ein Patchworklineal mit dem man z.B. Schrägbänder exakt zuschneiden kann, gehören unbedingt dazu. Für kleine Rundungen, Ecken nach innen und Knipse, also kleinen Einschnitten an der Stoffkante, ist ein Rollschneider jedoch nicht geeignet.


Nadeln & Co.

Für die Nähmaschine habe ich ein kleines Nadelsortiment, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Die Maschinennadeln für verschiedene Stoffe unterscheiden sich in ihrer Stärke und Spitzenform. Jeansnadeln sind beispielsweise im oberen Bereich (dem sog. Schaft) besonders dick und Nadeln für Jersey bzw. Maschenwaren haben eine abgerundete Spitze, damit die Maschen nicht beschädigt werden. Die Zahl auf der Verpackung gibt die Nadelstärke an: eine 70er Nadel ist für feine Stoffe, eine 100er für sehr dicke, feste Stoffe geeignet. Für die Näharbeiten mit einfachen gewebten Baumwollstoffen verwende ich üblicherweise eine Universal-Nadel mit der Stärke 80 oder 90. In unserem Nähmaschinennadel-Guide könnt ihr euch die Unterschiede nochmal genau durchlesen.

Für die Fixierung der Stofflagen bevorzuge ich diese feinen Stecknadeln. Praktisch sind auch Wonderclips. Sicherheitsnadeln z.B. zum Einziehen von Gummibändern und normale Nähnadeln sollte man auch immer parat haben. Und ein Ding, das ich öfter benutzen muss, als mir lieb ist: der Nahttrenner


Schere für die Fäden

Um Fäden abzuschneiden oder Nahtzugaben einzuschneiden, habe ich eine kleine Schere.

Fadenknipser

Manche benutzen auch noch kleinere Stickscheren oder eine Fadenknipser.


Nähfaden

In der Regel benutze ich Polyester-Nähfaden*, der ist strapazierfähig, die Farben sind brilliant und er hält hohe Nähgeschwindigkeiten, z.B. beim Nähen von Knopflöchern aus. Wenn man möchte, dass das Bekleidungsstück aus 100% Baumwolle ist, weil man es zum Beispiel einfärben möchte, kann man auch Baumwoll-Nähfaden* verwenden. Für besondere Ziernähte gibt es Nähfaden aus Seide oder Effektfäden.

Einen kleinen Vorrat an leeren Spulen zu haben, kann auch nicht schaden. Allerdings sollte man immer nur zur Nähmaschine passende Spulen verwenden, die fertigen Spulen in Discount-Angeboten sind deshalb eher sinnlos. Ausserdem sind die günstigen Nähfäden dabei meist qualitativ minderwertig und nicht zu empfehlen.


Bügeleisen

Bügeleisen

Für schöne Nähergebnisse ist ein Bügeleisen unerlässlich! Idealerweise ein Dampfbügeleisen*, dazu ein Bügelbrett* oder eine Unterlage für den Tisch und evtl. ein Ärmelbrett*. Denn nicht nur das fertige Stück, auch zwischen einzelnen Nähsteps wird gebügelt, weil damit nachfolgende Näharbeiten erleichtert werden.

In meinen Nähvideos könnt ihr sehen, dass ich fast nach jedem Näharbeitsgang bügele. Superpraktisch dafür ist auch das Minibügeleisen mit Silikonablage* und Bügelunterlage– damit kann ich direkt neben der Nähmaschine bswp. Nähte auseinanderbügeln.


Vermisst ihr etwas auf dieser Liste? Schreibt mir gerne, welches Nähzubehör ihr unbedingt empfehlen würdet!

Happy Sewing,
Eure Ina


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